Serie 2007 – 2018: Patchwork-Identitäten zum Thema Migration und Stereotypen
@ Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK Dieselkraftwerk), Cottbus. Photo: Marlies Kross
"Identikit Trivision", @ Neurotitan Galerie, Berlin 2018
@ 30works Galerie, Köln 2014
Berlin 2008 (Photo: K!WA / flickr.com/photos/kiwa-one)
@ Brooklynite Gallery, NYC 2008 (Photo: runtoline / flickr.com/photos/runtoline)
Die Serie beschäftigt sich auf spielerische Weise mit Identität und Klischees. Identitäten sind hochkomplex, Klischees hingegen arbeiten mit Vereinfachung. Gesichter bekannter Persönlichkeiten sind in waagerechte Streifen geschnitten und treffen auf Schlagwörter. Mit jedem wechselnden Element wecken die Motive neue Assoziationen und fordern uns dazu heraus, unsere eigenen Vorurteile, Privilegien und Überzeugungen zu reflektieren.
Im Rahmen der Leipziger Buchmesse 2018 sind Various & Gould von Journalist und Buchautor Mohamed Amjahid, Kurator des Programms Europa21, eingeladen worden, dieses mit einer künstlerischen Position visuell zu unterstützen. Dafür hat das Duo seine 2007 begonnene Identikit-Serie komplett überarbeitet – mit Fokus auf die aktuelle Situation Europas.
„Durch die Montage verschiedener, auch gender-konnotierter, Porträtabschnitte und Textfragmente […] in einem Siebruckverfahren wird einer oberflächlich identitären Vorstellung einer Subjektkonstruktion widersprochen. Manche Ausschnitte bieten Identifikationsmöglichkeiten an, andere nicht, was dazu führt, dass Identifikationsphantasmen befragt werden müssen.“
Sønke Gau & Katharina Schlieben, Katalog Help!, Museum für Gestaltung Zürich, 2009
„Das tolle an den Plakaten ist, das es kein Gut und kein Böse gibt. Identität ist vielschichtig […] Im besten Fall eröffnen wir mit den Plakaten neue Denkräume.“
Ulrike Kremeier, Direktorin Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK), in der Lausitzer Rundschau, Feb 2018
„Denn dem Urban-Art-Duo Various & Gould gelingt es mit den Identikits auf eine simple und dennoch sehr kreative und nachhaltige Art und Weise, Betrachter*innen zum Nachdenken zu bringen. Der popkulturelle Charakter der Motive, kombiniert mit den verschiedenen inhaltlichen Überlegungen, erlaubt es, zugängliche Ästhetik mit analytischer Komplexität zu vereinen. Die Serie der Identikits, die im Jahr 2018 überall in den Leipziger Messehallen und im Stadtgebiet der sächsischen Metropole zu sehen waren, fielen auf, machten Lust auf mehr und – was mir als politischer Autor am besten gefällt – transportierten eine dezidierte politische Haltung: Menschenrechte, Gleichberechtigung und eine kritische Aufarbeitung der alten und jüngsten Geschichte sind unabdingbar, um die anhaltende Europakrise zu überwinden.“
Mohamed Amjahid, Journalist, Autor und Kurator, im Buch Various & Gould: Permanently Improvised, 2019